SPIELEN IN PINK UND HELLBLAU
Die Spielzeugwelt schreibt das Jahr 1950. Und nicht zufällig. Wir hatten Gelegenheit, einem Planungsgespräch der Firma Lego beizuwohnen. Ihr treuester Käufer, meinten sie dort, sei der „14jährige Technofreak, der Mädchen verachtet" : und wenn sie ihre Spielwaren so gestalten, daß sie auch Mädchen gefallen, dann gehen sie das Risiko ein, daß sie diesen imaginären Jungen nicht mehr gefallen.
Statt dessen bieten sie den Mädchen die neue Doof-Serie „Lego Scala" an, große einfache Bauteile für ungeschickte Mädchenhände, alles in rosa und beigelegt ein kleiner Kamm, damit die Puppe sich nach getaner Arbeit wieder schönmachen kann.
Oder Ravensburger, eine Firma, von der wir uns eigentlich Besseres erwarten würden. Die bringen ihr Spiel „Elexikon", für 3-6jährige, in zwei Versionen heraus. Einmal in einer rosa Schachtel, für Mädchen, einmal in einer blauen Schachtel, für Buben. In der rosa Schachtel testen Kinder ihr Wissen über Frisuren, Make-up Utensilien, Keksausstecher und Bügeleisen. In der blauen Schachtel finden wir Blätter über Fahrräder, Camping, Sport und Computer. Darf das wahr sein?
Oder stimmt es vielleicht, daß sie Kinder schon im Alter von 3-6 Jahren geschlechterstereotyp spielen WOLLEN und unterschiedlich interessiert sind? Untersuchungen in Kindergarten und Volksschule zeigten ein vielseitiges, nicht stereotypes Interesse bei den Kindern.
Lesen Sie darüber in : Let's Kill Barbie! Heyne 1998.